Seit über 10 Jahren Researcher mit Fokus auf praktische Anwendung im Bereich Softwareentwicklung. Hintergrund in Ethnographie und Informatik mit Fokus auf Methoden der Ethnographie für praktische Designanwendung. Weiterbildungen im Bereich Psychologie, Systemische Beratung und Agile Produktentwicklung.
Industriedesignerin, Professorin für Design und Ergonomie und Unternehmerin im Bereich nachhaltiges Design. Hintergrund in Industriedesign und Public Health. Weiterbildungen im Bereich inklusives Design, Makroergonomie und Ethnographie.
Unser erster Kontakt war vor über 10 Jahren im akademischen Umfeld. Fachgespräche gingen in Zusammenarbeit in der beruflichen Sphäre über. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine freundschaftliche Beziehung, die auf die Lösung praktischer und theoretischer Probleme in der Ethnografie und im Design ausgerichtet war.
Obwohl jeder von uns einen anderen Hintergrund, Erfahrungen und Kenntnisse in verschiedenen Bereichen mitbrachte, teilten wir ähnliche Probleme. Wir erkannten, dass jeder das Verständnis und die Arbeit des Anderen fördern konnte. Der Dialog und die gemeinsamen Projekte bilden heute eine internationale und interkulturelle Zusammenarbeit.
Unser Ziel ist es, unser Wissen an Alle weiterzugeben, die vor dem gleichen Problem stehen wie wir: eine Kultur zu verstehen, ohne Teil von ihr zu sein.
Der Ansatz "Drei Wellen" zieht sich durch dieses Projekt aber ist weitreichender gedacht. Die Grundfrage ist die Möglichkeit der Kommunikation über Kultur und zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Daraus ergibt sich das Problem der Definition und des Verständnisses von Sprache.
In der Ethnologie gibt es den Ansatz des Kulturrelativismus, welcher besagt, dass eine Kultur nur aus sich selbst heraus verstanden werden kann. Sie kann demnach nicht mit Begriffen aus anderen Kulturen bewertet oder sogar vollständig beschrieben werden. Sprache selbst bedient sich Begriffen, welchen kulturell bedingte Weltbilder zugrunde liegen.
Wie kann also zwischen oder über Kulturen kommuniziert werden? Kommunikation benötigt Sprache, aber Sprache ist Teil von Kultur. Das Methodenset des Participatory Learning and Action umgeht das Problem, indem statt verbaler Sprache mit all ihren Einschränkungen visuell-haptische Kommunikation ergänzend benutzt wird. Dieses Prinzip funktioniert, weil es auf geteilte menschliche Erfahrung zurückgreift, der innerhalb eines geteilten Kontexts Bedeutung gegeben wird.
Drei Wellen beschäftigt sich aus interdisziplinären Perspektiven mit dem Phänomen von Sprache. Im Kern liegt ein Modell, welches Sprache oder Kommunikation für den praktischen Gebrauch neu definiert. Nicht als verbale Sprache, sondern als gelebte Beziehung.
Ausgehend von dem Modell entwickeln wir ständig Formen der Kommunikation, welche möglichst viel Information übertragen können. Verbale Sprache ist demnach unser Ausgangspunkt, aber die Mittel bedienen sich aller Formen menschlichen Austausches und lernen von gelungenen Praktiken anderer Kulturräume.
Wir glauben nicht, dass das Problem von Kommunikation zwischen oder über Kulturen abschließend lösbar sein muss. Wir begnügen uns damit, Sprache als Spiel zu sehen. Unser Ansatzpunkt ist die Definition von Sprache oder Kommunikation über "Verstehen", und die Frage wie Sprachen überhaupt entstehen, und wie sie sich dynamisch verändern. Neurobiologie, Linguistik, Raumethnologie und Informatik liefern wertvolle Anregungen, Sprache anders zu denken.
Wir sehen Sprache als Spiel und benutzen Spiel als Sprache. Wir glauben daran, dass Kommunikation gelingt, indem gemeinsame Erfahrungsräume geschaffen werden.